
„Einmal Bauernhof, einmal Realitätscheck. Danke, EU-Kommission!“ Mit diesen Worten kommentierte Engin Eroglu, Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Hessen und Mitglied des Europäischen Parlaments, seinen Besuch auf dem Milchviehbetrieb Altenhoff in Züschen. Der Besuch fand vor dem Hintergrund aktueller Brüsseler Pläne zur Änderung der Marktordnung für landwirtschaftliche Produkte statt – Pläne, die nach Ansicht Eroglus eine ernste Bedrohung für die Vertragsfreiheit und Zukunftsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft darstellen.
Thorsten Althoff, Betriebsleiter und Gastgeber, bewirtschaftet mit seiner Familie einen modernen Milchviehbetrieb mit über 150 Milchkühen direkt am beliebten R4-Fahrradweg zwischen Naumburg und Fritzlar. Die Tiere leben in großzügigen Laufställen und können sich frei bewegen. Zwei Melkroboter sorgen dafür, dass die Kühe selbst entscheiden, wann sie gemolken werden.
„Wer glaubt, die Vorschläge aus Brüssel zur Neuregelung des Milchmarktes seien ein schlechter Scherz, der irrt leider. Genau das passiert gerade – mit voller Absicht“, erklärte Eroglu. Der konkrete Anlass seiner Kritik: Die geplante Änderung von Artikel 148 der VO (EU) 1308/2013, mit der die Vertragsfreiheit zwischen Molkereien und Landwirten massiv eingeschränkt werden könnte.
„Das wird unter dem Deckmantel des ‚Bauernschutzes‘ verkauft, ist in Wahrheit aber ein planwirtschaftlicher Eingriff, der mehr Bürokratie schafft und unsere Milchbauern noch weiter unter Druck setzt“, so Eroglu weiter. In einer Zeit, in der die Milchpreise in Deutschland rapide fallen und die Produktionskosten steigen, komme ein solcher Schritt einer weiteren Schwächung der landwirtschaftlichen Betriebe gleich.
Praxisferne Regelungswut statt echter Unterstützung – dieses Bild zeichnete sich auch im Austausch mit dem Betriebsleiter ab. „Wir brauchen keine neuen Formulare, sondern Verlässlichkeit, faire Preise und Vertrauen in unsere Arbeit“, betonte Althoff.
Mit deutlichen Worten kritisierte Eroglu das Verhalten der CDU/CSU, die in Brüssel, Berlin und Hessen mitverantwortlich sei: „In Berlin als Kanzlerwahlverein, in Hessen und Brüssel an den Schalthebeln – aber wenn es um Verantwortung geht, sind es immer die anderen gewesen. Erst das Feuer legen, dann mit Helm und Schlauch anrücken – das kennen wir schon.“
Die FREIE WÄHLER setzen sich hingegen für eine realitätsnahe und wirtschaftlich tragfähige Agrarpolitik ein. Eroglu: „Unsere Landwirte brauchen Planungssicherheit, weniger Bürokratie und echte Partnerschaft – keine politischen Spielchen oder künstlich geschaffene Hürden. Die Menschen auf den Höfen wissen genau, was sie tun. Sie brauchen keine Bevormundung aus Brüssel, sondern politische Rahmenbedingungen, die ihre Arbeit wertschätzen und ermöglichen.“
Mit dem Besuch auf dem Hof Altenhoff setzt Engin Eroglu ein klares Zeichen für den Dialog mit der Praxis – und für eine Landwirtschaftspolitik mit gesundem Menschenverstand.